Bürgerdialog
Einsatz von Luftreinigern in Kitas - Ein sinnvoller Schritt gegen Covid 19?
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Am 12.04.2021 ab 19:30 Uhr trafen sich hier mehr als 50 Personen über Microsoft Teams. Fachleute von den Firmen Miele, Trotec und Fellowes stellten die technischen Möglichkeiten dar, Frau Heine als Vorsitzende des Landeselternrates berichtete von ihren Erfahrungen vom Einsatz der Luftfilter in Göttingen.
Rüdiger Nijenhof, Dr. Volkhard Kaever und Andreas Probst führten durch die Veranstaltung.
Leider haben keine Angehörigen der Verwaltung teilgenommen. Schade, denn so haben sie wichtige Informationen verpasst – zum Beispiel dass in unserer Nachbarstadt Lehrte die Rot-Rot-Grüne Ratsmehrheit die Anschaffung von Luftfiltern bereits im letzten Jahr in den Haushalt mit aufgenommen hat. Lehrte erprobt den Einsatz bereits in mehreren Schulen, unter anderem in Immensen.
Viele Argumente Argumente, die gegen den Einsatz von Luftfiltern hervorgebracht wurden, konnten entkräftet werden:
Luftfilter haben keinen Sinn mehr, die Pandemie ist vorüber.
Die Inzidenzwerte steigen – und zwar insbesondere die Inzidenzwerte bei jungen Erwachsenen und Kindern. In der Woche vom 12.4.-18.4. lag die Inzidenz bei den 0-9 jährigen bundesweit bei 155. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Messungen.
Quelle: Spiegel Online
Luftfilter sind wie Drucker: Man kauft die Geräte günstig und Ersatzfilter sind so teuer wie Druckertinte.
Ein Filterwechsel kostet je nach Hersteller 200-300 Euro. Das Wechselintervall liegt im Bereich von 12-24 Monaten.
Quelle: Herstellerangaben
Das Bundesumweltamt rät vom Einsatz von Luftfiltern ab.
Das ist richtig. Allerdings steht das Bundesumweltamt da allein auf weiter Flur: Das WKI empfiehlt den Einsatz genauso wie das amerikanische CDC. In der vergangenen Woche sorgte ein offener Brief der Gesellschaft für Aerosolforschung für Wirbel.
Die Aerosolforscher empfehlen, Treffen in Innenräumen so kurz wie möglich zu gestalten, mit häufigem Stoß- oder Querlüften Bedingungen wie im Freien zu schaffen, effektive Masken in Innenräumen zu tragen sowie Raumluftreiniger und Filter überall dort zu installieren, wo Menschen sich länger in geschlossenen Räumen aufhalten müssen – etwa in Pflegeheimen, Büros und Schulen.
Quelle: Ärztezeitung
Luftfilter senken nicht den CO2-Gehalt der Luft.
Das ist richtig. Coronaviren haften jedoch an Aerosolen und nicht am CO2. Der CO2-Gehalt hat nur indirekt mit der Ansteckungsgefahr zu tun: Wenn man die Ansteckungsgefahr nur durch Lüften verringert und teure Aerosol-Messgeräte nicht zur Verfügung stehen, liefert der CO2-Gehalt der Luft einen Anhaltspunkt dafür, wie viele Aerosolpartikel im Raum sind.
Bald sind wir eh alle geimpft und brauchen die Filter nicht mehr.
Erstens ist ein Impfstoff für Kleinkinder noch lange nicht in Sicht. Zweitens ändert sich das Virus ständig und es ist nur eine Frage der Zeit bis Virenstämme entstehen, gegen die derzeitige Impfstoffe nur noch bedingt helfen. Den Luft filtern ist das egal: Sie Filter Aerosole aus der Luft. Ob darauf Viren sitzen und von welchem Stamm sie sind ist den Filtern egal.
Luftfilter verbrauchen viel Energie und sind Klimakiller
Luftfilter haben in etwa einen Stromverbrauch von ca. 300 Watt. Viele Geräte fahren automatisch herunter, wenn die Räume leer sind. Dieser Wert ist gering im Vergleich zu dem zusätzlichen Energieverbrauch durch Heizen im Winter.
Stoßlüften ist völlig ausreichend
Stellen Sie sich mal einen richtig schwülen Sommertag vor, kurz vor einem Gewitter. Jetzt stellen Sie sich vor, sie machen alle Fenster auf um zu lüften. Dass sich der Luftaustausch dabei in Grenzen hält ist wohl jedermann bekannt.
- Andreas Probst